Erklärung zu den Umbauarbeiten:
Der hier beschriebene Umbau und die daraus resultierende Dokumentation stellt keine Bauanleitung oder Betriebsanweisung dar! Es ist mein Hobby, ich arbeite an meinem Fahrzeug und ich habe alle Arbeiten nach meinem Wissen und meiner Erfahrung ausgeführt. Für Fehler oder falsche Informationen auf dieser Seite kann ich keine Garantie erteilen oder haftbar gemacht werden.
WICHTIG: Die Motorkühler in der Frontschürze sowie die Lüfter sind unter dem Menüpunkt: FRONTSCHÜRZE+KÜHLER detailliert dargestellt.
Auf dieser Seite möchte ich die Technik des Boxster Motors, das Motorkühlsystem, wie die Wasserpumpe, das Thermostat, die verschiedenen Kühlschläuche, usw zeigen.
12. NOVEMBER 2021
Ich habe heute das komplette Kühlwasser am Motor abgelassen. Wichtig ist dass ein geeignetes großes Gefäß, zum Auffangen der Kühlflüssigkeit, zur Verfügung steht. Das Gefäß sollte mindestens 25 Liter aufnehmen können. Ich bin jedoch ein wenig verwundert über die Tatsache dass ich bis jetzt nur so um die 12 – 13 Liter im Gefäß aufgefangen habe. Vielleicht kommt noch etwas an Kühlflüssigkeit dazu, wenn ich die Wasserpumpe ausbaue und das Thermostat wechsle. Ich bin nach dem von Porsche vorgeschriebenen Prozedere vorgegangen um das Kühlwasser abzulassen. Im Motor des Boxster S und im gesamten Kühlsystem, inklusive Motorkühler vorne in der Frontschürze, befinden sich laut Bedienungsanleitung und Reparaturanleitung 22 Liter Kühlflüssigkeit.
Wichtig zu wissen: Da ich die beiden Motorkühler und der Mittelkühler vor dem Entleeren oder Ablassen des Kühlwassers aus dem Motor bereits im Vorfeld ausgebaut hatte, konnten keine 22 Liter Kühlwasser aus dem Motor und dem restlichen Kühlsystem auslaufen. Da ich das Kühlwasser beim Ausbau der Kühler in der Frontschürze in einem Gefäß aufgefangen hatte konnte ich ziemlich genau die Menge vom abgelassenen Kühlwasser bestimmen. Insgesamt habe ich so, die Menge aus beiden Gefäßen zusammen gerechnet, um die 19 Liter Kühlwasser aufgefangen.
Zum Entleeren wird die Innensechskantschraube, zu sehen auf den vier Fotos unten, geöffnet. Dann habe ich den Schlauch, der vom Thermostatgehäuse abgeht, gelöst. Anschließend wurde der Schlauch, der an der Wasserpumpe montiert ist, abgezogen. Auf der linken Motorseite habe ich dann anschließend die Rücklaufleitung von den Frontkühlern, zu sehen auf dem Foto 2 unten, gelöst. Dann habe ich die Schlauchleitungen vom Heizkreislauf gelöst damit auch das sich dort befindliche Kühlwasser auslaufen kann. ( Vorher die Zündung einschalten und die Temperatur der Heizung auf “ Max “ stellen ).
Wichtig ist auch den Deckel vom Ausgleichsbehälter beim Entleeren des Kühlsystems zu öffnen!

Hier ist die Innensechskantschraube, welche zum Entleeren der Kühlflüssigkeit gelöst werden muss, zu sehen.

Hier erkennt man den Schlauch der vom Thermostatgehäuse abgeht. Daneben befindet sich der Schlauch der Wasserpumpe. Der Schlauch der an der Wasserpumpe montiert ist, ist an verschiedenen Stellen brüchig. Ich werde diesen Schlauch vorsichtshalber austauschen.

Auch die anderen Kühlwasserschläuche muss ich mir genauer ansehen. Jetzt wo das Kühlsystem komplett offen ist, wäre es falsch Kühlwasserschläuche wieder einzubauen die Risse aufweisen oder brüchig erscheinen. Aus dem Grund werde ich mir alle Schläuche genau ansehen und im Zweifelsfall auch austauschen.

Auf diesen Fotos erkennt man das verwendete Gefäß zum Auffangen der Kühlflüssigkeit.

So läuft das Kühlwasser aus dem Kühlkreislauf nachdem die Innensechskantschraube entfernt wurde. Werden die Kühlschläuche zusätzlich abgebaut, fließt deutlich mehr Kühlwasser aus. Aus dem Grund sollte der Behälter zum Auffangen der Kühlflüssigkeit ausreichend dimensioniert sein.

14. NOVEMBER 2021
Alle Kühlwasserschläuche sind abgebaut und das Kühlwasser ist komplett abgelaufen. Zuerst werde ich den originalen Thermostat ausbauen und gegen einen neuen Thermostat, welcher früher öffnet, ersetzen. Weitere Erklärungen zum Thermostat und Wasserpumpe sind weiter unten zu finden.

Alle Kühlwasserrohre sind auf Risse überprüft. Des Weiteren kontrollierte ich, ob die Kühlwasserohre nicht brüchig oder verhärtet sind. Aber so wie es aussieht sind diese noch in Ordnung.

Das Thermostat ist ausgebaut. Die Dichtfläche wird sorgfältig gereinigt und alle Ablagerungen, es waren sehr wenige, sind beseitigt worden.

Hier erkennt man sehr gut die gereinigte Dichtfläche. Das Thermostat kann nun mit einer neuen Dichtung eingebaut werden.

Zum Ausbau der Wasserpumpe muss der Rippenkeilriemen abgenommen werden.

Mit einer Ratsche und einer 24er Nuss den Spanner oder Spanner – Rolle im Uhrzeigersinn drehen damit der Rippenkeilriemen seine Spannung verliert. Durch das Drehen der Spanner – Rolle im Uhrzeigersinn, wandert diese nach links und der Riemen verliert seine Spannung. Anschließend kann dieser abgenommen werden.

Die Wasserpumpe ist ausgebaut. Da die Dichtung noch für eine weitere Abdichtung am Kühlsystem verwendet wird, muss zum Ausbau der alten Dichtung diese an den 3 bekannten Stellen durchtrennt werden! Ich habe die alte Dichtung an den bekannten 3 Stellen mit einem kleinen Elektronik – Seitenschneider durchtrennt. Anschließend kann dann auch die alte Dichtung ausgebaut werden. Jetzt werden die Dichtflächen gereinigt und die Ablagerungen, wenn welche vorhanden sein sollten, entfernt. Man kommt recht gut an die Befestigungsschrauben der Wasserpumpe ran. Außer eine Befestigungsschraube, diese ist ein wenig unglücklich platziert. Aber mit einem geeigneten Werkzeug gelingt das Lösen und Herausdrehen dieser Schraube problemlos. Dazu mehr weiter unten:


Erklärung zum Thermostat:
Das originale Thermostat beginnt bei ca 86° zu öffnen und ist bei ca 99° voll geöffnet. Dadurch entsteht am Zylinder 6, der schräg gegenüber dem Thermostaten liegt, ein Hitzestau. Es ist bekannt dass der 6. Zylinder schlechter vom Kühlwasser durchflutet wird als die anderen Zylinder. Aus diesem Grund ist es ratsam das originale Thermostat auszubauen und gegen ein Thermostat aus dem Zubehörhandel, welches bei 71° öffnet und bei 82° voll geöffnet ist, zu ersetzen.


Erklärung zur eingebauten Wasserpumpe:
Ich habe die originale Wasserpumpe ausgebaut und gegen eine Wasserpumpe aus dem Zubehörhandel ausgetauscht. Verbaut wurde eine verstärkte Hochleistungswasserpumpe aus dem 996. Diese besitzt ein Metallschaufelrad und bedingt durch die im Durchmesser etwas kleinere Riemenscheibe, dreht diese schneller und das Kühlwasser kann dadurch deutlich schneller zirkulieren. Man kann diese Wasserpumpe und das Thermostat mit einer neuen Dichtung in einem Kit bestellen. Die Dichtung ist bereits auf die Wasserpumpe zugeschnitten. Das heißt, die zusätzliche Dichtung, die normalerweise an den 3 bekannten Stellen abgetrennt werden muss, wurde bereits entfernt. Mitgeliefert wird dann auch ein neuer Rippenkeilriemen der, bedingt durch den kleineren Durchmesser der Riemenscheibe an der Wasserpumpe, ein wenig kürzer ausfällt als der originale Rippenkeilriemen. Hier der link zum Hochleistungskit:
https://www.fvd.net/de-de/FVD10699603/hochleistungs-wasserpumpen-kit-986-996.html


Das neue Thermostat mit einer neuen Dichtung ist eingebaut. Die Befestigungsschrauben wurden mit 10 Nm angezogen.

Die neue Wasserpumpe ist nun auch eingebaut. Man kommt relativ gut an alle Schrauben ran. Die Befestigungsschrauben wurden mit einem Drehmoment von 10 Nm angezogen. Da ein Anziehen mit dem Drehmomentschlüssel bei der “ Problemschraube “ nicht möglich war, habe ich diese mit Gefühl angezogen. Aber ich denke dass es da keine Probleme geben wird.
Wichtig: Die 2 Schrauben bei den Passhülsen sind ein wenig länger als die anderen Schrauben. Diese dürfen beim Einbau der Wasserpumpe nicht vertauscht werden! Ich habe mir, um ein Vertauschen zu verhindern, alle Befestigungsschrauben nummeriert und auch genau so wieder eingebaut.

Alle Wasserschläuche sind wieder angeschlossen. Es fehlt nur noch die Ablassschraube. Diese bekommt einen neuen Dichtring und wird mit einem Anzugsmoment von 10 – 15 Nm angezogen.

Hier erkennt man meine “ Wunderwaffe “ zum Lösen der bereits weiter oben beschriebenen Befestigungsschraube, die etwas unglücklich platziert ist. Diese kleine Ratsche ist so um die 5 cm lang und hat eine sehr kleine Übersetzung. Dieses ermöglicht ein Lösen auf engstem Raum. In Verbindung mit der längeren 10er Nuss hat das Lösen und Befestigen dieser Schraube problemlos funktioniert.

Die Ablassschraube kann noch nicht eingebaut werden, da mir eine neue Aluminiumdichtung fehlt.

Der neue kürzere Rippenkeilriemen ist auch wieder eingebaut. Der Einbau hat ohne Probleme funktioniert. Es ist etwas eng, aber es ist durchaus machbar.
Der Porsche Boxster steht auf 4 Böcken und ich habe so um die 60 cm Bodenfreiheit unter dem Porsche Boxster. Der Tausch der Wasserpumpe und des Thermostaten ist auch ohne Hebebühne ohne Probleme machbar.

19. NOVEMBER 2021
Das Vakuum Befüll – Entlüftungsgerät ist bereits installiert aber es hat nicht so funktioniert wie ich mir das vorgestellt habe.
2 Gründe sind dafür verantwortlich :
- Der erste Grund ist, dass mein Kompressor zu schwach ist. Ich bekomme nur ein Vakuum von – 0,4 bar hin. Das ist eindeutig zu wenig. Der Grund ist nicht nur der Druck des Kompressors, dieser sollte jedoch mindestens 8 bar liefern und nicht beim Anschluss des Vakuum – Befüll und Entlüftungsgerätes auf 4 bar absacken. Wichtig ist auch die Literleistung des Kompressors. Mein neuer Kompressor hat eine Literleistung von 500 Liter/ Minute, einen maximalen Druck von 10 bar und ein Behälter von 50 Litern.
- Der zweite Grund ist, dass ich an meinen neuen Kühlern übersehen hatte dass unterhalb den neuen Motorkühlern ein Stopfen an einem 8mm Röhrchen montiert werden muss. Erst nachdem ich keinen Unterdruck aufbauen konnte, und das System aus dem Grund mit Wasser gefüllt habe, stellte ich an den Motorkühlern infolge massivem Wasseraustritt an diesen fest, dass dort dieser Stopfen an den Kühlern fehlte. Es ist ärgerlich, aber es ist nun mal passiert. Ich habe dieses kleine Röhrchen beim Zusammenbau der Kühler im Blechrahmen einfach übersehen. Ich habe nun an beiden Röhrchen der Motorkühler links und rechts ein 8mm Samco Verschlussstopfen montiert.

22. NOVEMBER 2021
Auf dem Weg zum Unterdruck. Der neue Kompressor mit einer Literleistung von 500L/Min schafft den erforderlichen Unterdruck mühelos. Der erforderliche Unterdruck ist +/- nach 15 -20 Minuten erreicht. Die Kühlwasserschläuche, die vom Motor und von der Wasserpumpe abgehen, sind schon fast komplett zusammen gedrückt oder gezogen. Dass die Wasserrohre zusammen gedrückt sind ist kein Problem, sondern ist ein klares Zeichen dass Unterdruck herrscht. Bald kann ich die Erzeugung vom Unterdruck abstellen und den Hahn vom Unterdruck schließen. Anschließend kann der Hahn für den Zulauf der Kühlflüssigkeit geöffnet werden und durch den herrschenden Unterdruck im Kühlsystem beginnt das Kühlwasser in das Kühlsystem einzulaufen. Wichtig ist dass der Zulaufschlauch vom Kühlwasserbehälter zum AGB bereits im Vorfeld mit Kühlwasser gefüllt ist! Ist der Zulaufschlauch nicht mit Kühlwasser gefüllt, zieht man zuerst die Luft aus dem Schlauch in das Kühlsystem, sprich AGB, bevor das Kühlwasser in den AGB gelangt!

Ich habe in einem Kanister 20 Liter Kühlwasser mit 10 Liter Porsche Frostschutz angemischt. Diese 20 Liter werden jedoch nicht benötigt. Ich schätze es werden so um die 13 -15 Liter Kühlflüssigkeit in das Kühlsystem einlaufen.
Hier erkennt man das Vakuum – Befüll und Entlüftungsgerät. Der Druckschlauch ist oben am Gerät angeschlossen und der Ansaugschlauch befindet sich im Kanister, der mit frischen Kühlwasser gefüllt ist. Der blaue Schlauch rechts wird am Ausgleichsbehälter, auf welchem ein Adapter geschraubt ist, angeschlossen. Man erkennt sehr gut dass der Ansaugschlauch, welcher sich im Kanister befindet, bereits mit frischem Kühlwasser gefüllt ist.

Ich habe einen Unterdruck von -0,6 bar geschafft und habe diesen Vorgang zwei Mal wiederholt um das Kühlwasser einlaufen zu lassen.
WICHTIG: Der Ansaugschlauch, der sich im Kühlwasserkanister befindet und durch den das frische Kühlwasser in das Kühlsystem gezogen wird, muss vor dem Ansaugen mit Kühlwasser gefüllt sein! Tut man das nicht wird zuerst wieder Luft in das Kühlsystem gezogen bevor der Ansaugschlauch mit dem angesaugten Kühlwasser gefüllt ist.

Es ist geschafft. Schlussendlich passten so um die 14 Liter in das Kühlsystem. Das Niveau steht im AGB zwischen MIN + Max. Das Vakuum – Befüll und Entlüftungsgerät kann nun abgebaut werden. Das restliche fehlende Kühlwasser, bis zur Max – Markierung am AGB, wird von Hand aufgefüllt.
Wichtig: Dass nur 14 Liter Kühlflüssigkeit, nach einer Vakuum – Entlüftung, eingefüllt worden sind, macht mich trotzdem stutzig und beschäftigt mich. Auch der Umstand dass das Kühlwasser über Nacht wieder weit unter die Min – Markierung abgesackt ist und fast kein Kühlwasser mehr im AGB vorhanden ist, ist für mich ein eindeutiges Zeichen dass sich noch Luft im Kühlsystem befinden muss. Aus dem Grund habe ich mich entschieden noch einmal unter Vakuum zu entlüften und so konnte ich nach diesem zweiten Entlüften unter Vakuum noch einmal gute 2 Liter Kühlwasser ins Kühlsystem einlaufen lassen. Aber so ganz zufrieden bin ich aber immer noch nicht. Mehr Informationen weiter unten unter dem Eintrag vom 22. Dezember 2021.
11. DEZEMBER 2021
Ölabscheider:
Es ist Samstag Nachmittag und ich habe die glorreiche Idee etwas am Porsche Boxster zu tun. Der Ölabscheider liegt schon seit 2 Wochen in meiner Werkstatt und wartet auf den Einbau. Man benötigt nicht sehr viel Werkzeug, aber man benötigt flinke Finger. Das große Problem besteht darin, die Schlauchschelle, am 90° Bogen, unterhalb des Ölabscheiders zu lösen.
Auf dem Foto ist mein Motor des Boxsters zu sehen. Eine dicke Staubschicht bedeckt den Motor und das gefällt mir nicht. Ich mag wenn es sauber ist. Da muss ich ran, so möchte ich den Motor nicht sehen. Aber zuerst wird der Ölabscheider gewechselt.

Hier sieht man den neuen Ölabscheider. Ich habe den O – Ring unterhalb des Ölabscheiders ein wenig mit Öl benetzt damit dieser besser in die vorgesehene Motoröffnung hinein rutscht.

Der Ölabscheider ist eingebaut……….Das Ganze ist nicht kompliziert, aber es ist einfach verdammt eng. Hat man es geschafft die Schlauchschelle am 90° Schlauchbogen, der sich unterhalb des Ölabscheiders befindet, zu lösen, ist der Ausbau des Ölabscheiders relativ einfach. Diese Schlauchschelle habe ich von unten gelöst und auch wieder so montiert.
Auf diesem Foto erkennt man ganz im Hintergrund den kleinen 90° Schlauchbogen.

Durch diese Öffnung muss man die Schlauchklemmenzange ansetzen um die Schlauchschelle am 90° Schlauchbogen zu lösen.


Ich begann anschließend mit der Reinigung des Motors. Eine mühselige Arbeit aber das Resultat kann sich nach meiner Meinung sehen lassen.

13. DEZEMBER 2021
Der Motor ist wieder einigermaßen sauber. Es ist eine Heidenarbeit den Motor vom Staub und Dreck zu befreien. Ich habe dann auch gleich die Drosselklappe und das Ansaugrohr gereinigt. Bei der Gelegenheit wurde dann auch der Luftfilter gewechselt.

Hier auf dem Foto erkennt man meinen Luftfilter der eingebaut war. Es wurde höchste Zeit den Luftfilter zu wechseln da dieser bereits seit 2.500 km eingebaut ist.

So sieht mein neuer Luftfilter aus.

14. DEZEMBER 2021
Als nächstes steht der Zündkerzenwechsel an.

16. DEZEMBER 2021
Ich habe heute mit den Vorarbeiten für den Wechsel der Zündkerzen begonnen. Der Boxster war im Vorfeld bereits auf 4 Böcke gestellt worden und die Räder wurden bereits im Vorfeld abgenommen. Zuerst habe ich auf beiden Seiten die kleinen Radhausschalen ausgebaut. Man hat deutlich mehr Platz wenn diese entfernt sind. Das gilt hauptsächlich für die rechte Seite. Da ist es doch recht eng, aber mit dem richtigen Werkzeug ist das Ganze durchaus machbar. Der ganze Wechsel der Zündkerzen ist ein wenig aufwendig wegen der engen Platzverhältnisse, aber trotzdem gut zu erledigen. Man sollte es jedoch mit größter Sorgfalt tun, 10 Minuten pro Seite, wie ein Mitglied der Porsche – Gruppe auf FB schrieb, halte ich für unmöglich.
Wichtig ist dass eine geeignete 16er Zündkerzen – Nuss mit Gummieinlage verwendet wird. Wichtig ist auch die Zündkerzen mit der 16er Zündkerzen – Nuss von Hand sauber in das Zündkerzen – Gewindeloch im Zylinderkopf einzudrehen. Darauf achten dass die Zündkerze sauber im Gewinde greift und sich leicht in dieses eindrehen lässt. Auf keinen Fall sollte man die Zündkerze im Gewindeloch verkanten. Man kann die Zündkerzen leicht von Hand vom Anfang des Gewindes bis zum Anschlag im Gewindeloch eindrehen. Auf jeden Fall wird auch ein Drehmomentschlüssel benötigt um die Zündkerzen auf das richtige Drehmoment anzuziehen. Von Porsche empfohlenes Drehmoment: 30 Nm.
Eingebaut habe ich Zündkerzen von NGK, Typ: NGK BKR 6 EQUP.

Auf diesem Foto erkennt man die Zündspulen auf der linken Seite. Ich hatte zuerst Bedenken weil die Zündspulen doch sehr „angeschlagen“ oder mitgenommen wirken. Aber wenn keine Risse oder sonstige Beschädigungen vorhanden sind, können diese bedenkenlos wieder eingebaut werden.

Ich habe alle elektrischen Zuleitungen, die Stecker , an den Zündspulen entfernt. Anschließend werden die Innensechskantschrauben an den Zündspulen gelöst und die Zündspule kann abgezogen werden.

Hier erkennt man die Zündspulen auf der rechten seote. Ein Stecker der Zündspule ist bereits abgeklemmt.

Ich habe sicherheitshalber alle elektrischen Zuleitungen, die zu den Zündspulen führen, an den Steckern gekennzeichnet. Die Markierungen an den Zündspulen stammen nicht von mir, sondern diese hat wahrscheinlich der Mechaniker aus dem PZ, der die große Wartung vor 2.500 km ausgeführt hat, dort angebracht. Ich denke die Zündkerzen war auch vielleicht das einzige was bei der großen Wartung getauscht wurde, der Luftfilter, wurde mit großer Wahrscheinlichkeit, nicht getauscht.

Die Zündspulen sind entfernt und die Stecker der Zündspulen auf der rechten Seite sind gut zu erkennen. Ich habe alle Zündspulen und Stecker gekennzeichnet.

Alle Zündspulen wurden auf Risse oder sonstige Beschädigungen kontrolliert. Die Zündspulen sind schmutzig aber es sind keine Risse oder sonstige Beschädigungen feststellbar. Anschließend wurden die Zündspulen sorgfältig gereinigt und sind nun fertig für den Einbau.

Die Zündkerzen sind gewechselt und alle Zündspulen sind wieder eingebaut und angeschlossen. Ich habe die Zündkerzen mit einem Drehmomentschlüssel mit 28 Nm angezogen. Im Porsche – Serviceheft steht zwar man sollte diese mit 30 Nm anziehen, aber das war mir dann zu viel des Guten.
Ich habe mir neue Innensechskantschrauben M6 x 25 mm bestellt die für die Befestigung der Zündspulen benötigt werden. Die „alten“ Schrauben sind an verschiedenen Stellen ein wenig rostig und angelaufen.

Die Radhausschalen sind gereinigt worden und nun auch wieder montiert. Diese werden pro Radhausschale nur mit den beiden Schrauben, die mit einer 10er Nuss gelöst werden, gehalten. Also keine große Sache diese auszubauen und anschließend dann wieder einzubauen.


22. DEZEMBER 2021
Ich war nicht ganz zufrieden mit dem Resultat des Entlüftens vom Kühlsystem. Ich hatte, nachdem ich den Motor im Leerlauf laufen ließ, den Eindruck dass sich immer noch ein wenig Luft im Kühlsystem befindet. Aus dem Grund habe ich nun noch zusätzlich 3 x mit Vakuum entlüftet und Kühlwasser nachgefüllt. Anschließend habe ich den Motor gestartet und die Heizung auf „Max“ gestellt. Nach einiger Zeit, so +/- nach 10 Minuten, öffnete das Thermostat und der obere Kühlerschlauch wurde richtig warm. Die Heizung blies auch recht warme Luft aus den seitlichen Düsen und Mitteldüsen. Das war ein gutes Zeichen, denn es kommt öfters vor dass nach dem Entlüften des Kühlsystems die Heizung am Boxster kalt bleibt. Ein eindeutiges Zeichen dass sich noch eine Restmenge an Luft im Kühlsystem befindet. Beim Boxster kommt es häufig vor dass man 2 – 3 x entlüften muss da das Entlüften des Kühlsystems, wegen den langen Zuleitungsschläuchen zu den Frontkühlern, etwas aufwendig ist. Insgesamt fasst das Kühlsystem des Boxster S laut Reparaturhandbuch 22 Liter Kühlflüssigkeit. Diese Angabe der Kühlmenge wird jedoch nur erreicht wenn der Motor und das gesamte Kühlsystem neu aufgebaut werden. Beim Ablassen des Kühlwassers aus einem bestehenden Kühlsystem verbleibt jedoch immer eine gewisse Restmenge im Kühlsystem, zum Beispiel im Wärmetauscher der Heizung. Jetzt, nachdem das komplette Kühlsystem unter Vakuum entlüftet ist, habe ich insgesamt fast 19 Liter Kühlwasser eingefüllt. Das ist auch +/- die Menge an Kühlwasser die ich beim Entleeren des Kühlsystems aufgefangen hatte. Man sollte jedoch das Entlüften des Kühlsystems sehr sorgfältig tun, da sich sehr leicht Luftpolster in den langen Schläuchen oder im Heizungskühler bilden können. Dadurch entstehen dann gerne Hitzenester die dem Motor schaden können.
Wichtig: Ich habe auch die Methode versucht, das Kühlsystem mit dem Boxster Entlüftungsnippel, die Entlüftung wird durch das Umlegen des kleinen Bügels geöffnet, beim AGB zu entlüften. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass nachdem ich mit dieser Methode entlüftet habe und anschließend mit Vakuum entlüftet habe, noch mindestens 2 Liter Kühlflüssigkeit unter Vakuum in das Kühlsystem eingefüllt werden konnten. Ein eindeutiger Hinweis darauf dass sich noch ein erhebliches Luftpolster im Kühlsystem befand. Aus dem Grund , wenn entlüftet werden muss, das bitte unter Vakuum zu tun.

23. DEZEMBER 2021
Nach dem Entlüften des gesamten Kühlsystems habe ich eine längere Probefahrt unternommen. Das komplette Kühlsystem ist dicht und die Probefahrt verlief ohne Probleme. Ich habe mir im PZ noch einen neuen Verschlussdeckel für den AGB bestellt, weil ich so alle potentielle Fehlerquellen beseitigt habe. Macht der Verschlussdeckel zu früh auf, kocht das Wasser im AGB und sucht seinen Weg, über den Überlauf am AGB, ins Freie. Bei dieser Gelegenheit wurde auch das Kühlsystem im PZ noch einmal komplett kontrolliert und schlussendlich für gut befunden. Der Verschlussdeckel im PZ kostet um die 24 €. Für das Aufschrauben des Verschlussdeckels am AGB verlangte man im PZ Trier die Summe von 2,90 €.
28. DEZEMBER 2021
Die Befestigungsschrauben der Zündspulen sind ausgetauscht. Das sieht irgendwie doch schon sauberer aus.
Nachher:

Vorher:
