PORSCHE ACHSWELLEN – REPARATUR

Erklärung zu den Umbauarbeiten:

Der hier beschriebene Umbau und die daraus resultierende Dokumentation stellt keine Bauanleitung oder Betriebsanweisung dar! Es ist mein Hobby, ich arbeite an meinem Fahrzeug und ich habe alle Arbeiten nach meinem Wissen und meiner Erfahrung ausgeführt. Für Fehler oder falsche Informationen auf dieser Seite kann ich keine Garantie erteilen oder haftbar gemacht werden.

07. November 2023

Zweite Reparatur an den Achswellen: Undichtigkeiten an beiden Achsmanschetten

Ich bemerkte an beiden Hinterradfelgen starke Fettreste. Verantwortlich sind die Porsche – Schellen an den Achsmanschetten. Bei der ersten Reparatur im Jahr 2021 hatte ich kein gutes Gefühl als ich die Porsche – Schellen für die Achsmanschetten montierte. Diese werden mit einer Kombizange angezogen, aber leider ist es unmöglich diese anständig fest anzuziehen.

Nicht nur die Hinterrad – Felgen sind total mit Fett beschmutzt, sondern auch fast die gesamte Hinterachse. Das möchte ich so nicht lassen und so entschied ich mich neue Schellen für die Achsmanschetten zu montieren.

Dieses Mal werde ich anständige Schellen verwenden, so genannte Ohrklemmschellen. Die werden mit einer speziellen Zange fest angezogen.

So sieht meine Hinterrad – Felge aus. Total mit Fett beschmutzt. Schuld sind undichte Achsmanschetten.
Die Porsche Klemmschellen an den Achsmanschetten dichten einfach nicht ab weil diese nicht stramm auf dem Stutzen aufliegen.
Die Undichtigkeiten an den Achsmanschetten im Bereich der Klemmschellen sind deutlich zu sehen.
Hier erkennt man deutlich das System der Porsche Klemmschellen. Die „Zunge“ der Klemmschelle wird mit einer Zange angezogen. Leider kann man nicht ausreichend Druck aufbauen damit die Schellen fest sitzen.
Hier ist die neue Ohrklemmschelle zu sehen. Diese werden mit einer speziellen Zange angezogen.
Diese Ohrschellen sitzen bombenfest an der Achsmanschette.
Ich hoffe dass nun alles dicht ist. Wir werden sehen wenn der Porsche Boxster nach dem Winter wieder auf der Straße ist.

15. OKTOBER 2021

Erste Reparatur: Beide Achswellen, Achsmanschetten

Ich hörte, als ich am 30. September 2021 vom Tüv in Trier nach Hause fuhr, ein lautes Klacken an der Hinterachse. Die Geräusche wurden während der Fahrt immer schlimmer und so fuhr ich im Schneckentempo die letzten 2 km nach Hause. In meiner Garage stellte ich fest dass sich meine rechte Achswelle am Getriebeflansch gelöst hatte. Des Weitern waren die Felgen an der Innenseite mit schwarzem Fett bespritzt. Die Achswellen – Manschetten sind undicht und müssen ausgewechselt werden. Aber warum ist die Achswelle lose?

Bei auf dem Boden stehenden Fahrzeug wird die Achswellen – Zentralmutter gelöst. Diese Mutter sitzt normalerweise sehr fest da diese bei der Montage mit 460 Nm angezogen wird.

Bestandsaufnahme und Problem erkannt:

Hier sieht man sehr deutlich dass beim Wechsel der Manschetten im Jahr 2020 geschlampt wurde. Es wurde keine originale Porsche Sicherheit – Mutter verwendet, die mit einer 32 er Stecknuss gelöst wird, sondern eine normale Mutter deren Durchmesser viel zu groß ist, damit diese in die Nabe passt. Des Weiteren war diese Mutter nicht korrekt angezogen, ich habe diese mit der Hand ohne Ratsche und Stecknuss gelöst!

Die obere Schraube auf dem Foto war an meinem Porsche Boxster eingebaut.

Die Achswelle wurde bei der Reparatur der Achswellen mit Hammerschlägen in die Radnabe getrieben.

Der Deckel war komplett mit Hammerschlägen verbeult. Dadurch verzog sich der Deckel und wurde an dieser Stelle undicht. Porsche bietet dieses Teil nicht als Ersatzteil an, da das äußere Gleichlaufgelenk und der Achsstumpf eine Einheit bilden. So bleibt mir nichts anderes übrig als eine komplette Achswelle zu bestellen oder die eingebaute Achswelle zu reparieren.

Ausbau der Achswellen:

Zum Ausbau muss die Versteifungsplatte oder Trägerplatte und die Aluminiumstreben links und rechts ausgebaut werden. Dann wird der Auspuff, ab Auspuffkrümmer, und der Stabilisator ausgebaut.

Die Schrauben der Auspuffanlage sind in der Regel stark verrostet. Das erschwert das Lösen der Auspuffschrauben. Aber ein Einsprühen am Abend und ein Einwirken über Nacht mit Caramba Schock – Rostlöser wirkt Wunder.

Der Stabilisator wird gelöst und die Stabilisatorbuchsen werden bei der Montage ausgewechselt.

Der Auspuff und der Stabilisator sind ausgebaut und die 6 Schrauben am Getriebeflansch werden gelöst. Diese werden bei der Montage mit 89 Nm angezogen. Ich habe auf der rechten Seite alle 3 Schrauben, 3 hatte ich schon verloren, mit der Hand gelöst und die Achswelle hing lose am Getriebeflansch, gehalten von nur noch 3 Befestigungsschrauben! Ein Wunder dass sich die Achswelle nicht komplett gelöst hat. Auf der linken Seite waren zwar noch alle 6 Schrauben am Getriebeflansch vorhanden, diese Schrauben konnte ich jedoch auch alle mit der Hand lösen! Ich möchte nicht daran denken was passiert wäre, wenn sich die Achswelle auf der Autobahn bei höheren Geschwindigkeiten gelöst hätte.

Bei ausgebauter Achswelle erkennt man sehr gut dass der Blechdeckel durch die Hammerschläge verbeult wurde.

Die eingebauten Manschetten wurden entfernt. 2 Manschetten waren im Jahre 2020 in einer Werkstatt gewechselt worden. Die Manschetten die ersetzt wurden, waren keine Porsche Manschetten sondern Manschetten von einem Billig – Anbieter. Die Qualitätsunterschiede zwischen den Porsche Manschetten und den Billig – Manschetten sind schon deutlich.

Zu den Achswellen:

Ich hatte 2 Möglichkeiten:

  • 2 neue Achswellen bestellen, oder
  • die eingebauten Achswellen zu reparieren.

Ich habe mich für beide Varianten entschieden.

Die bereits eingebauten Achswellen wurden zerlegt, gereinigt und überprüft. Die, im Bereich des äußeren Gleichlaufgelenkes , defekte und undichte Achswelle wurde am „Blechdeckel“ mit Flüssigmetall repariert und müsste nun in dem Bereich wieder dicht sein.

Das innere Gleichlaufgelenk ist abgebaut worden damit die äußere Manschette eingebaut werden kann. Die Gleichlaufgelenke wurden komplett gereinigt und entfettet und auf Schäden hin kontrolliert.

Hier erkennt man das Gleichlaufgelenk von der Seite an welcher die Manschette gewechselt wurde. Der Fettmangel im Gleichlaufgelenk ist deutlich sichtbar.

Die Achswellen wurden komplett gereinigt und entfettet. Hier erkennt man die rechte Achswelle mit dem äußeren Gleichlaufgelenk. Porsche bietet das äußere Gleichlaufgelenk nicht als Ersatzteil an, da das Gleichlaufgelenk fest mit der Steckachse verbunden ist.

Die neue Porsche – Manschette wurde eingebaut. Das Gummi der Porsche – Manschette ist deutlich fester und im Querschnitt „dicker“ als die Billig – Manschetten. Bei diesen hatte ich den Eindruck man würde einen Luftballon in den Händen halten.

Die Verzahnung an der Radnabe wurde sorgfältig gereinigt und wird beim Einbau der Achswelle leicht mit Lithiumfett eingefettet.

Das gleiche gilt für den Getriebeflansch. Hier müssen alle Gewindebohrungen am Getriebeflansch sorgfältig von Fettresten gereinigt werden da sich sonst die 6 Stück Achswellen – Schrauben nach der Montage wieder lösen können.

Ich habe versucht alles sorgfältig zu reinigen. Ich mag es wenn es sauber ist.

Die komplett einbaufertigen Achswellen. Alle Manschetten sind montiert und alle Gleichlaufgelenke wurden mit neuem Porsche – Fett gefüllt.

Die Verschlussdeckel an den Achswellen wurden auch erneuert. Beim Wechsel der Manschetten im Jahre 2020 wurden diese durch Hammerschläge so stark beschädigt dass diese nicht mehr anständig abdichteten. Die Deckel lassen sich übrigens sehr leicht einbauen, ich habe diese mittels der 6 Achswellenschrauben, die ich mit M10 Muttern versehen habe, eingezogen.

Die Manschetten wurden auch mit dem Porschefett gefüllt. Übrigens, das Porschefett à 100gr kostet 60€ und ich habe 4 x 100gr Einheiten benötigt.

Die Achswellen – Schrauben mit den Blechen sind vormontiert und mit Tesaband gesichert.

Die Hitzeschutzbleche der Katalysatoren habe ich so gut es ging gereinigt. Gerne hätte ich auch die 6 Befestigungsschrauben der Hitzeschutzbleche gewechselt, aber diese kosten im Porschezentrum fast 7€ das Stück und 42€ für 6 Stück 15 mm Schrauben war mir dann doch etwas übertrieben.

Die Schraubbolzen am Flansch vom Auspuffrohr habe ich mit der Presse ausgedrückt und der Flansch wurde komplett gereinigt.

21. OKTOBER 2021

Montage der Achswellen:

Die Achswellen sind wieder montiert. Ich habe neue Befestigungsschrauben für die Befestigung am Getriebeflansch verwendet. Des Weiteren habe ich an jeder Achswelle neue, originale Porsche – Sicherheitsmuttern oder Zentralschrauben verwendet.

Hier erkennt man sehr gut die neuen 12.9 Innensechskant – Schrauben und die neuen Bleche. Das Anzugsdrehmoment für die M10 Antriebswellen Innensechskantschrauben beträgt 81 Nm.

Natürlich wurden zwei neue Krümmerflansch – Dichtungen eingebaut. Die M8 Befestigungsschrauben vom Auspuffflansch wurden erneuert und ich habe Kupfermuttern M8 verwendet.

Alle Befestigungsschrauben der Auspuffanlage wurden erneuert und mit Kupfermuttern versehen.

Der Porsche ist wieder komplett zusammengebaut. Alle Teile, wie die Verstärkungsplatte, die Längsträger links und rechts wurden vor dem Einbau gesäubert.

Das sieht doch jetzt alles schon besser aus………

Der Porsche ist bis auf eine defekte Radschraube wieder komplett zusammen gebaut. Alle Schrauben wurden mit dem vorgeschriebenen Drehmoment angezogen. Spannend war die Montage der Sicherheitsmutter oder Zentralschraube der Achswelle. Diese muss laut Porsche mit einem Anzugsmoment von 460 Nm angezogen werden. Aber mit meinem 1″ Drehmomentschlüssel war das kein Problem.

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